„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“ Über die Dialektik der Open Source Welt

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Gerade stieß ich auf einen spannenden Artikel, der mal die „Dialektik“ bzw. politisch, strategische Seite von Open Source beleuchtet. Es geht um die Frage, warum ausgerechnet die „Lieblingsfeinde“ der digitalen Zivilgesellschaft gleichzeitig deren wichtigste Geldgeber sind.

„Das Paradoxe: Diese beiden Lieblingsfeinde der Hackerszene sind gleichzeitig die wichtigsten Geldgeber. Tails, Tor, Firefox, Debian, Signal, VeraCrypt, NoScript, Freifunk, OpenStreetMap oder Qubes OS – all diese Projekte haben direkte oder indirekte Unterstützung vom US-Staat oder/und von Alphabet erhalten. Wie kommt es zu dieser merkwürdigen Konstellation?“

Spannend ist, dass er aufzeigt, wie insbesondere auch die US-Regierung Open Source strategisch fördert und nutzt.

„Für den US-Staat ergibt die Förderung strategisch Sinn: Wenn dank „Internet Freedom“-Technologien Menschen in Russland, China oder dem Iran an der Zensur vorbei Youtube, Instagram, Twitter, Facebook oder Gmail nutzen können, ist das eine Wirtschaftsförderung für eine heimische Schlüsselindustrie. Gleichzeitig entstehen dabei geheimdienstlich spannende Daten, an die der US-Sicherheitsapparat ansonsten nur mit aufwendigeren Mitteln gelangen würde.“

Eine solche strategische Nutzung oder Betrachtung würde ich mir in Deutschland auch mal wünschen. Gar nicht unbedingt für das Ausspionieren anderer Staaten. Es reicht allein das Beispiel Verwaltung. Letzte Woche ging hier rum, das die CDU den Vorrang von Open Source aus dem Vergaberecht streichen möchte. 

Angesichts der Meldungen, dass MS nicht in der Lage ist die Daten seiner Kunden in der Cloud vor Angriffen zu schützen, sollte doch mal spätestens jetzt der Groschen gefallen sein, dass wir selbst Verantwortung übernehmen müssen und insbesondere im staatlichen Bereich eigene Infrastrukturen aufgebaut werden müssen.