Wenn die Erbsenzähler in Technikunternehmen an die Macht kommen …

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… lässt der Verfall der Ingenieurkunst und -kultur nicht lange auf sich warten.

Tatsächlich ist der Faktor Kultur in technisch orientierten Unternehmen nicht zu unterschätzen, obwohl er meistens überhaupt nicht wertgeschätzt wird. So gibt es zur Zeit auch den Trend, den Fachkräftemangel mit Firmenaufkäufen zu begegnen. Wenn man keine Entwickler findet, dann kann man doch einfach gleich eine Firma samt Technologie und Team einkaufen.

Das ist meist nicht sehr zielführend. Insbesondere dann, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, wie beide Seiten zusammen wachsen sollen. Denn sehr oft passiert das Gegenteil. Kleine Firma wird aufgekauft. Irgendwie in den Konzern integriert. Nach 6 Monaten fangen dann häufig an die Gründer und peu á peu das gesamte Team zu verschwinden, weil die unterschiedlichen Firmenkulturen einfach nicht zusammen passen.

Manchmal passiert aber auch das Gegenteil. Die Firmenkultur der kleineren aufgekauften Firma schwappt auf die große Firma über und zerstört deren Kultur. Tatsächlich habe ich sowas in verschiedener Hinsicht schon oft feststellen dürfen.

Aus dem Grund sollte sollte dieser Artikel über Boings Niedergang für viele eine Warnung sein. Er beschreibt sehr anschaulich, wie der Aufkauf von McDonnel Douglas vor über 20 Jahren zum Verlust von Boeings Entwicklungskultur führte.

„In a clash of corporate cultures, where Boeing’s engineers and McDonnell Douglas’s bean-counters went head-to-head, the smaller company won out. The result was a move away from expensive, ground-breaking engineering and toward what some called a more cut-throat culture, devoted to keeping costs down and favoring upgrading older models at the expense of wholesale innovation.“