An Open Source wird die Automobil Industrie nicht vorbeikommen!

· · · · · · · · · · · · | Open Source

Lesedauer 2 Minuten

Vor einigen Wochen tauschte ich mich mit jemanden aus dem Bereich R&D und Innovation eines Automobilzulieferers über das Thema Open Source aus. Er war auf die Folge mit mir des Open Source in Industrie Podcast von Robert Weber und Julian gestoßen. Begeistert berichtete er mir, wie er über diesen Podcast eine ganz neue Sicht auf das Thema bekommen habe. Gleichzeitig berichtete er mir auch, wie Open Source ihnen im Bereich Produkt- und Technologie Entwicklung geholfen hätte. 

Das Thema Open Source ist eines meiner Herzensthemen, weshalb ich schon seit längerem interessiert beobachte, wie sich einige Konzerne zu diesem Thema positionieren. Neben Mercedes, die schon seit längerem ein FOSS (Fee Open Source Manifest) haben, haben sich in diesem Jahr Continental sowie auch Zeiss zu FOSS positioniert. Das immer mehr Konzerne aus dem industriellen Bereich sich Open Source Software Lösungen zuwenden, verwundert mich nicht. 

Denn, wenn ich ein Produkt aus vielen Einzelkomponenten baue, die von verschiedenen Zulieferern gefertigt werden, brauche ich auch eine Durchgängigkeit in den Systemen. Ich kann ja mein Produkt sprichwörtlich nicht aus verschiedenen Black Boxen zusammensetzen und darauf hoffen, dass sie dann auch die nächsten 15 Jahre einwandfrei funktionieren. Schon aus dem Grund sagte ich ihm, würde es mich nicht wundern, wenn die Automobilhersteller den Zulieferern zukünftig den Einsatz von Open Source diktieren würden. 

Umso mehr freute es mich, den Artikel „Open Source: Das nächste Auto hält 50 Jahre“ in Heise zu lesen. Denn er geht weit über den technologischen Open Source Ansatz hinaus. Kein geringerer als Günther Schuh (das ist dieser Professor, der schon für den Streetscooter verantwortlich war) spricht über seine Vision, zukünftiger Automobil Entwicklung, Produktion und auch Nutzung. Ihm geht es nicht nur darum, Autos zukünftig anders/ modularer zu entwickeln, so dass sie bis zu 50 Jahre halten könnten. Er denkt seine Autos auch gleich als Mobilitätsanbieter/-lösung. 

Sein Konzept in Kürze:

1. Oscar (Open System Car Architecture Research) ein modulares System für Gehirn, Nervensystem und Skelett des Autos.

2. Das Skelett ist ein Chassis aus Aluminiumprofilen, das mit wenigen Variationen die meisten Fahrzeugformen abdeckt.

3. Alle fünf Jahre kommt das Auto in eine sogenannte Re-Assembly-Fabrik. Dort werden neben den defekten Elementen dann auch 10-12% der Bauteile (Displays, Sensorik, Computer, Batterie und Sicherheitsfeatures) ersetzt. 

Darüberhinaus macht er sich Gedanken, wie man mit Shuttles, Mobilitätshubs und Apps Fahrgemeinschaften attraktiver machen kann.

Es ist definitiv eine „kühne“ Vision, wie Golem schreibt, aber auch ein sehr spannender Ansatz.

Den Artikel findet ihr hier