Building new things – Towards a creative partnership of humans and technology.

· · · · · · · | creative engineering

Lesedauer 2 Minuten

Letztens schrieb ich darüber, dass es neuer Modelle bedarf, um neue Technologien zu entwickeln. Denn, wie wir die Welt sehen und Denken, hängt sehr stark damit zusammen, wie wir unsere Technologien und Produkte bauen. Insbesondere im Bereich Hardware und Software basierter Entwicklungen treffe ich nicht nur auf Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, sondern auch sehr unterschiedlichen Denkmodellen. Mindset ist der schöne Anglizismus dafür.

Hardware Ingenieure folgen häufig einer Denkweise, die ich das mechanische Denken nennen würde. Während Software Ingenieure eher einer Denkweise folgen, die dem Computational Thinking nahe stehen. Und auch wenn sich viele für Agnostiker halten oder meinen nicht viel mit Philosophie zu tun zu haben, fußt ihr Denken doch häufig in unseren Breitengraden (unbewußt) auf dem, was man das westliche Denken nennt. Hiermit wird häufig eine Ethik verbunden, die auf christlichen Werten basiert und eine Weltanschauung, die auf den Philosophien der griechischen Antike fußt. Allen voran Platon.

Edward Ashford Lee Professor für Electrical Engineering und Computer Science and der University of Berkley veranschaulicht in seinem Buch „Plato and the Nerd – The Creative Partnership of Humans and Technology“ auf wirklich wunderbare Weise, dass das erschaffen neuer Technologien ein zutiefst kreativer Akt ist. Zudem die Limitierungen im Bereich der technischen Entwicklungen oft gar nicht aus technischen oder physischen Einschränkungen herrühren, sondern aus Beschränkungen des Denkens – der menschlichen Imagination. Für ihn ist das Entwickeln von Technologie ein zutiefst intellektueller und kreativer Prozess. Aus diesem Grund sieht er Technologie auch nicht als etwas von Menschen abgetrenntes oder Gegensätzliches, mit dem der Mensch in Konkurrenz steht. Vielmehr entwickeln sich Menschen und Technologien gemeinsam und bilden eine kreative Partnerschaft, als das sie im Wettstreit miteinander stehen.

„Once we recognize that technology is fundamentally a creative enterprise and a partnership between man and machine, then the personalities and idiosyncrasies of the creators and any particular technology become important. We must not treat technologies as dry platonic facts that have always existed in some other world, waiting to be discovered. Instead, they are cultural, dynamic ideas, subject to fashion, politics, and human foibles. To me, this makes technology much more interesting.“ Plato and the Nerd (238/39)

Edward Ashford Lee ist zudem ein wirklich aussergewöhnlicher Denker und Forscher im Bereich der Industriellen Cyber-Physischen-Systeme. Wer sich mit neuen Modellen und Methoden im Bereich der Hardware und Software basierten Entwicklungen beschäftigt, dem empfehle ich auch sein Buch: Introduction to Embedded Systems, A Cyber-Physical Systems Approach